"Walter Kaufmann - welch ein Leben!"

Die EF sah am 15.1. im Capitol den gleichnamigen Dokumentarfilm über einen jüdischen deutsch-australischen Schriftsteller.
1924 als Kind einer polnischen Jüdin geboren, Adoptivsohn eines jüdischen Rechtsanwalts, 1939 mit einem Kindertransport nach England gelangt, als feindlicher Ausländer in Australien interniert - der Film zeichnet den außergewöhnlichen Lebensweg von Walter Kaufmann mit vielen dokumentarischen Aufnahmen nach. Obwohl seine Eltern in Auschwitz ermordet worden waren, kehrte Kaufmann 1957 nach Deutschland zurück. Als überzeugter Kommunist zog er nach Ost-Berlin, wo er ein erfolgreicher Schriftsteller wurde. Er behielt seinen australischen Pass, der ihm Reisen in alle Welt ermöglichte. So wurde der Schriftsteller zum Zeitzeugen der kubanischen Revolution, der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, des Nahostkonflikts und schließlich des Mauerfalls, wovon der Film anschaulich und spannend berichtet. Bis zuletzt am politischen und gesellschaftlichen Geschehen interessiert, starb Walter Kaufmann 2021 im hohen Alter von 97 Jahren.
Karin Kaper, die Regisseurin des Films, stand den Schülerinnen und Schülern der EF nach der Vorführung für Fragen zur Verfügung. Sie erzählte von weiteren Erinnerungen an Walter Kaufmann und seine Familie, berichtete über die Entstehung des Films in der Coronazeit und rief die Schülerinnen und Schüler auf, sich gegen Rassismus, Antisemitismus und Ungerechtigkeit einzusetzen, wie Walter Kaufmann es zeitlebens getan hat.
© für das Foto: Karin Kaper