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Politik/Sozialwissenschaften

Im Unterrichtsfach Politik (in der Sekundarstufe I) bzw. Sozialwissenschaften (Sekundarstufe II) sollen junge Menschen zur politischen Mündigkeit befähigt werden. Was heißt das konkret? Es bedeutet nicht nur, reines Faktenwissen anzuhäufen, wie zum Beispiel die Aufgaben und die Arbeitsweise des Bundestages. Im Mittelpunkt steht vielmehr das Ziel, Schülerinnen und Schüler dafür zu interessieren, wie sie politische Probleme und Prozesse eigenständig beurteilen können und welche Folgen sich für ihr Handeln daraus ergeben.

Für eine solche Beurteilung wird zwar auch Faktenwissen benötigt, jedoch insbesondere drei Kompetenzen:

  • eine politische Urteilskompetenz,
  • eine politische Handlungskompetenz und
  • eine methodische Kompetenz.

Ein aktuelles Beispiel stellen die Folgen der Reaktorkatastrophe von Japan (2011) für die Energie- und Umweltpolitik in Deutschland dar. Im Politikunterricht sollen die komplexen Beziehungen, die hierbei eine Rolle spielen, genauer durchleuchtet und hinterfragt werden. So ist vielen Menschen nicht bewusst, dass ein rascher Ausstieg aus der Kernenergie zwar viele positiven Folgen hätte, aber auch Schwierigkeiten mit sich bringt. Wie sollen die wegfallenden Strommengen ersetzt werden, ohne noch mehr Kohlendioxid zu produzieren oder ohne Atomstrom aus Ländern zu importieren, die schlechtere Sicherheitsstandards als die deutschen Atomkraftwerke aufweisen? Wie soll man mit dem Problem umgehen, dass an der Nordsee zwar genügend Windkraft vorhanden wäre, um den Wegfall des Atomstroms auszugleichen, diese Anlagen aber erst noch für viele Milliarden Euro gebaut werden müssen, was den Strom in Zukunft erheblich verteuern würde? Der Politikunterricht soll die Schülerinnen und Schüler zu einer eigenständigen politischen Urteilskompetenz befähigen, indem ein differenziertes Bild zur Problemstellung entwickelt wird. Am Beispiel der Kernenergie können Schülerinnen und Schüler ihre politische Urteilskompetenz unter Beweis stellen.

Politische Handlungskompetenz beinhaltet die Fähigkeit zu einer aktiven Teilnahme an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, also die Frage, was man selbst tun kann. Im Fall des Atomausstiegs kann dies zum Beispiel bedeuten zu überlegen, wie man selbst dazu beitragen kann, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien schneller gelingt, beispielsweise durch Energiesparen, den Bezug von sogenanntem Öko-Strom, usw.

Methodische Kompetenzen sind Kompetenzen, die erforderlich sind, um sich immer wieder neu und selbständig in den ständig wechselnden Themen der Politik orientieren zu können. Egal welches Thema, ob die Frage um den Atomausstieg, der Krieg gegen den Terrorismus oder das Problem, dass in Deutschland nach wie vor zu wenige Kinder geboren werden, nicht nur in der Schule, sondern auch nach Beendigung der Schulzeit werden Schülerinnen und Schüler ständig mit politischen Problemen konfrontiert werden und müssen sich zurechtfinden. Häufig ist dies schwieriger, als es auf den ersten Blick erscheint, zumal sogar die Medien zur Vereinfachung und Überspitzung neigen.

Dank der im Rahnen des Politikunterrichts vermittelten Kompetenzen sollte es den Schülerinnen und Schülern aber gelingen, als politisch mündige Bürger an der Gesellschaft teilzuhaben, ohne das Gefühl zu haben, bei allem nur ohnmächtig zuschauen zu können.

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